Türkische Studierende wegen Protesten zu Haft verurteilt

In Istanbul sind 14 Studierende in Zusammenhang mit Erdogan-kritischen Protesten zu Haftstrafen verurteilt worden. Das Gericht erließ Strafen zwischen einem und zweieinhalb Jahren, sagte die Anwältin Burcin Sahan heute. Den Studierenden wurde unter anderem Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen. Keiner der Verurteilten müsse die Haft im Gefängnis absitzen, teilte die Anwältin mit.

Hintergrund des Verfahrens sind Proteste an der Bogazici-Universität in Istanbul. Im Oktober 2021 hatten mehrere Menschen bei einer Demonstration den in seinem Dienstwagen sitzenden Universitätsrektor Naci Inci an der Weiterfahrt gehindert. Eine Person sei auf das Auto geklettert, hieß es damals vom Istanbuler Gouverneursamt.

Die Protestierenden fordern seit Januar 2021, den Rektor der Universität selbst bestimmen zu dürfen, und wenden sich gegen die Einsetzung eines Rektors auf Geheiß des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Das Verfahren nun ist einer von mehreren, parallel laufenden Prozessen im Zusammenhang mit den Protesten.