Iran: Regisseur Panahi auf Kaution freigelassen

Der preisgekrönte iranische Filmregisseur Dschafar Panahi ist laut einem Zeitungsbericht nach rund sieben Monaten Haft auf Kaution freigelassen worden. Die Zeitung „Schargh“ berichtete davon gestern auf Twitter. Mittwochabend hatten Filmschaffende unter Berufung auf Panahis Familie verkündet, dass der 62-Jährige in einen Hungerstreik getreten sei.

Der iranische Regisseur Dschafar Panahi
IMAGO/Everett Collection

Der 62-Jährige war im Juli vergangenen Jahres in Teheran festgenommen worden, als er der Gerichtsanhörung eines befreundeten Kollegen beiwohnte, der bereits in Haft saß. Die Justiz entschied daraufhin, dass Panahi eine bereits 2010 wegen „Propaganda“ gegen die Regierung verhängte sechsjährige Haftstrafe antreten müsse. Die Entscheidung war international scharf kritisiert worden.

Panahi zählt zu den bekanntesten iranischen Filmemachern. Für seinen jüngsten Film „No Bears“ bekam er in Abwesenheit bei den Filmfestspielen in Venedig einen Spezialpreis der Jury. Bereits im Jahr 2000 erhielt Panahi in Venedig den Goldenen Löwen für „Der Kreis“. Mit dem heimlich gedrehten Film „Taxi Teheran“ gewann er 2015 den Goldenen Bären der Berlinale, konnte aber nicht zur Preisverleihung anreisen. 2018 wurde sein Film „Drei Gesichter“ in Cannes mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet.