Zeitung: Northland gibt Filialgeschäft auf

Der Sanierungsplan des insolvent gewordenen steirischen Sport- und Outdoorretailers Northland Outdoor Shop GmbH ist Ende Juni des Vorjahres noch angenommen worden. Doch die versuchte Sanierung ist gescheitert, berichtet „Der Standard“ (Wochenendausgabe). Dem Bericht zufolge gibt Northland bis auf seinen Stammsitz in Graz alle Filialen auf. Die Stromrechnung im Dezember sei der „Nackenschlag“ gewesen. 63 von 78 Mitarbeitenden verlieren ihren Job. Bis Ende März läuft der Verkauf.

„Ich stehe immer noch neben der Spur“, klagt Geschäftsführer und Miteigentümer Arno Pichler im Zeitungsbericht. Er hätte nie gedacht, dass es so weit kommen werde. Der Tag, an dem er den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Nachricht vom Aus verkündete, sei der schlimmste seines Lebens gewesen. „Ich darf ins Beiboot steigen. Meine Mitarbeiter aber schwimmen in Rettungsringen.“

2020 waren es noch 200 Mitarbeiter gewesen, die für Northland arbeiteten. Damals gab es auch noch 30 Geschäfte in Österreich. Zuletzt waren es 15. Pichlers Vater hatte 1973 den Grundstein für die weltweite Expansion der Firma gelegt. Mit Outdoorausrüstung war das Familienunternehmen über Partner von Chile über Russland bis China in mehr als 30 Ländern vertreten.

Die Insolvenz kam Anfang April voriges Jahr. Sie war im Wesentlichen auf die einschränkenden Maßnahmen der Coronavirus-Pandemie der vergangenen beiden Jahre zurückzuführen, hieß es. Nach den Lockdowns blieb die Kundenfrequenz tief. Im Ausland, speziell in Russland und der Ukraine, gab es hohe Verluste. Dazu kamen Lieferkettenprobleme. Pichler war zuversichtlich, den Betrieb mit weniger Shops über Wasser zu halten. Die Forderungen zum Zeitpunkt der Anerkennung des nun gescheiterten Sanierungsplans lagen bei rund 6,5 Mio. Euro.