OeNB-Gouverneur: „Die Nationalbank spekuliert nicht“

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat 2022 Verluste von zwei Mrd. Euro nur durch eine signifikante Auflösung der Risikorückstellungen ausgleichen können. Die SPÖ kritisierte zuletzt Spekulationsverluste, was Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) zurückwies, während er eine Strategieänderung einräumte. „Die Nationalbank spekuliert nicht“, betonte nun OeNB-Gouverneur Robert Holzmann gestern in der ZIB2. Es gehe um Anleihe- und Aktienveranlagungen, „und hier war 2022 leider ein Bärenjahr“.

„Wir haben eine langfristig angelegte Anlagepolitik“, sagte Holzmann. Langfristig zahle sich diese aus. In Aktien werde investiert, weil man auf die Ertragslage schauen müsse. „Über langen Zyklus handelt es sich um gute Investitionen, ein Jahr kann immer schlecht sein.“ Einen Ausblick gab es nicht. Holzmann betonte noch: „Die Anlagepolitik wird vom Generalrat sehr genau angeschaut und geprüft.“ Generalratspräsident ist Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer, dessen Stellvertreterin Hayek-Institutschefin Barbara Kolm.

Zu den erwarteten nächsten Zinsschritten der Europäischen Zentralbank (EZB) – der Zinserhöhungskurs dürfte im März noch nicht enden, erst am Donnerstag wurden der Leitzins und der Einlagezinssatz jeweils um einen halben Prozentpunkt auf 3,0 bzw. 2,5 Prozent hochgesetzt – sagte Holzmann, dass die Zinsen noch „weiter steigen müssen“, bis es „echte Erfolge“ im Kampf gegen die weitergaloppierende Inflation gibt. In Österreich waren es im Jänner 11,1 Prozent laut Schnellschätzung der Statistik Austria, Problem ist auch eine hohe Kerninflation. Holzmann zufolge werde die Inflation „im Laufe des Jahres“ sinken.