Hubschrauber der Vorarlberger Bergrettung
APA/Dietmar Mathis
Lawinenabgänge

Toter in Vorarlberg, zwei Verschüttete in Tirol

Im Kleinwalsertal (Vorarlberg) ist am Samstag ein Mann nach einer Suchaktion tot unter einer Lawine gefunden worden. Nach ihm war nach Auskunft der Vorarlberger Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) seit Freitag gesucht worden. Unterdessen meldete die Tiroler Leitstelle einen Lawinenabgang in St. Anton am Arlberg, bei dem nach ersten Informationen zwei Personen verschüttet wurden.

Bei dem Fall in Vorarlberg hatte die Familie die Rettungskräfte informiert, als der Mann nicht nach Hause kam. Er war am Freitag im freien Gelände Ski fahren. Die Bergrettung führte eine große Suchaktion im Bereich der Walmendinger Alpe durch, musste aber wegen starker Windböen von bis zu 100 km/h und schlechter Sicht die Suche aufgeben. Samstagfrüh wurde die Suchaktion wieder gestartet.

Der Vermisste hatte einen Lawinenpiepser bei sich. Die Bergrettung konnte das Signal orten und den Mann finden. Er wurde rund eineinhalb Meter tief verschüttet – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Wegen Lawinengefahr gesperrte Straße
APA/Markus Angerer
Die Lawinengefahr ist ob der großen Schneemengen und des Windes groß

Die Suche nach zwei Verschütteten in St. Anton wurde gegen 11.00 Uhr unterbrochen, weil die Lage für die Retter zu gefährlich war. Die Personen bzw. ihr Lawinenpiepser seien aber bei einem Hubschrauberüberflug geortet worden, ihre Bergung soll fortgesetzt werden – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Warnung vor Gefahren in Vorarlberg und Tirol

In großen Teilen Österreich wurde am Samstag vor der Gefahr durch Lawinen gewarnt. Intensive Schneefälle und Wind ließen in Tirol und Vorarlberg die Lawinengefahr gefährlich ansteigen. Fachleute der Lawinenwarndienste aus beiden Bundesländern appellierten an Wintersportler, große Vorsicht walten zu lassen. Unerfahrene sollten die Pisten derzeit nicht verlassen.

In höheren Lagen herrschte in Tirol und Vorarlberg am Samstag verbreitet Lawinengefahr der Stufe vier auf der fünfteiligen Skala. Die Schneedecke sei in allen Landesteilen instabil, hieß es aus Tirol. Verbreitet fielen bis zu 50 Zentimeter Neuschnee, im Laufe des Samstags können weitere bis zu 40 Zentimeter hinzukommen. Der Neuschnee wurde vom Wind stark verfrachtet, diese Triebschneeansammlungen könnten an allen Expositionen sehr leicht ausgelöst werden, auch bereits durch einzelne Wintersportler.

Suchmannschaft nach Lawinenabgang in Gosau (Bezirk Gmunden)
APA/Bergrettung OÖ
Für die Rettungsdienste und Suchteams ist es eine sehr angespannte Situation

In der Tiroler Leitstelle wurden bisher 16 Lawinenabgänge gemeldet, in neun Fällen wurden Personen verschüttet. In Warth am Arlberg wurde ein 15-jähriger Wintersportler im freien Skiraum nach einer Viertelstunde unter dem Schnee lebend geborgen und inzwischen per Hubschrauber ins Spital nach Zams geflogen. In Kaltenbach wurde ein 17-Jähriger unter den Schneemassen begraben, er musste reanimiert werden und wurde ins Krankenhaus gebracht.

Warnung auch in Vorarlberg

Die Gefahrenstellen seien selbst für Geübte derzeit kaum zu erkennen, warnten die Experten. Spontane Lawinenabgänge seien zu erwarten, es könnte auch zu Fernauslösungen kommen. An steilen Grashängen unterhalb von 2.000 Metern seien Rutsche und Gleitschneelawinen möglich. Für Wintersportler sei höchste Vorsicht geboten – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Die Warnung der Vorarlberger Fachleute fiel ebenso deutlich aus: „Achtung Wintersportler – teilweise kritische Verhältnisse erfordern Zurückhaltung.“ Doch auch Kritik wurde laut: „Die Leute sind sehr unverantwortlich unterwegs und immer wieder im freien Skiraum – sie glauben es einfach nicht“, so Adi Rohrer vor der Vorarlberger Leitstelle.

In hohen Lagen herrschte in allen Landesteilen hohe Lawinengefahr, vor allem oberhalb der Waldgrenze. Hauptproblem war auch hier der Neuschnee und der frische Triebschnee. Schneebrettlawinen könnten sich vielerorts von selbst lösen oder durch eine geringe Zusatzbelastung wie einen einzelnen Wintersportler. Lawinen könnten groß werden und vereinzelt exponierte Bereiche gefährden, so die Warnung – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Im Laufe des Wochenendes sollen die Schneefälle langsam abklingen, die Verhältnisse abseits der Pisten seien aber weiter als heikel einzuschätzen, so die Experten. In Tirol kam am Freitag im Ötztal ein Skifahrer unter einer Lawine ums Leben, im Bezirk Kitzbühel wurde ein 15-Jähriger von einer Lawine mitgerissen und schwer verletzt. In Vorarlberg wurden in Lech-Zürs zwei Männer verschüttet, sie kamen ohne Blessuren davon.

Sölden: 32-Jähriger stirbt unter Schneebrett

Ein Lawinenabgang in der Gurglergruppe im Gemeindegebiet von Sölden (Bezirk Imst) ist am Freitag ein 32-Jähriger von einem Schneebrett verschüttet worden. Der Mann konnte von seinen Kameraden geortet und ausgegraben werden, für ihn kam aber jede Hilfe zu spät – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Freitagnachmittag kam es in Zell am See in Salzburg zu einem gefährlichen Zwischenfall. Ein Wiener löste laut Alpinpolizei mit seinem 13-jährigen Sohn ein riesiges Schneebrett aus – 300 Meter breit, 800 Meter lang. Sie wurden nicht verschüttet. Der Mann bestritt später die Gefährlichkeit der Lage – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Obersteiermark versinkt weiter in Schnee

Der Winter hat weite Teile der Obersteiermark fest im Griff. Während viele Regionen seit Tagen im Schnee versinken und es auch am Samstag noch weiter schneit, machen nun der Sturm und die steigende Lawinengefahr zunehmend Probleme – mehr dazu in steiermark.ORF.at.