WHO sieht schwere Gesundheitsnotlage in Ukraine

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die Situation in der Ukraine infolge des Krieges als eine von weltweit acht akuten Gesundheitsnotlagen ein. Allein in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres seien 14.000 Opfer unter Zivilisten und Zivilistinnen dokumentiert, heißt es in einem Bericht der UNO-Organisation.

17,7 Millionen Menschen benötigten humanitäre Hilfe. 7,5 Millionen Ukrainer und Ukrainerinnen seien in Europa auf der Flucht. Von weltweit 471 Angriffen mit schweren Waffen auf Gesundheitseinrichtungen seien 448 in der Ukraine geschehen, heißt es in dem Bericht, den WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus dem Exekutivrat vorlegte.

Moskau wies Bericht zurück

Russland, das die Ukraine am 24. Februar vergangenen Jahres angegriffen hatte und das als „militärische Spezialoperation“ bezeichnet, wies den Bericht zurück. Der russische Vertreter im WHO-Exekutivrat bezeichnete ihn als einseitig und unbegründet. Die Regierung in Moskau hat wiederholt bestritten, in der Ukraine zivile Ziele ins Visier zu nehmen.

Allerdings sind in der Ukraine zahlreiche Zerstörungen ziviler Einrichtungen infolge russischer Angriffe dokumentiert. Die US-Vertreterin bei den Vereinten Nationen erklärte, die russischen Angriffe auf die Ukraine hätten unvorstellbares Leid über Zivilisten gebracht. Sie forderte von der WHO eine rasche Fortschreibung des Berichts auch für die Zeit seit September.