Auch in der Schattenwirtschaft steigen die Preise

Nach Berechnungen des Linzer Ökonomen und Schwarzarbeitsexperten Friedrich Schneider wird die Schattenwirtschaft heuer um etwa zehn Prozent zunehmen und knapp sieben Prozent der für dieses Jahr erwarteten Wirtschaftsleistung ausmachen. Gründe dafür seien u. a. die hohe Inflation und Reallohnverluste, sagte Schneider dem Ö1-Morgenjournal und der „Presse“.

„Die Einkommensverluste der unteren und mittleren Einkommensschichten scheinen doch größer zu sein, als es in vielen offiziellen Statistiken aufscheint, und daher wird mehr gepfuscht“, so Schneider.

Mehr als 30 Mrd. Euro in Summe

Laut seinen Berechnungen wird das Volumen der Schattenwirtschaft heuer von 28,82 Mrd. auf 31,67 Mrd. Euro (zu laufenden Preisen) wachsen, also um knapp zehn Prozent. Allerdings wird auch mit einer immer noch hohen Inflation von 6,6 Prozent gerechnet.

Zwei Drittel der Schwarzarbeit entfallen laut Schneider auf Menschen, die in der offiziellen Wirtschaft einen Beruf haben, die aber nebenbei auch noch pfuschen. Nur je ein Sechstel entfällt einerseits auf Arbeitslose und Frühpensionisten, die schwarzarbeiten, und andererseits auf organisierte Kriminalität wie Prostitution und Zigarettenschmuggel.

Laut Schneiders Schätzung kostet die Schattenwirtschaft den Staat im Jahr zwei bis dreieinhalb Mrd. Euro. Auch ehrliche Handwerksbetriebe werden geschädigt, weil ihnen dadurch Aufträge entgehen.