Steuertricks von Konzernen: 1,3 Mrd. Euro Verlust

Die Strategie von international tätigen Konzernen, ihre Gewinne in Länder mit geringen Steuersätzen zu verschieben, kostet Österreich jedes Jahr hohe Steuereinnahmen. 2022 waren es rund 1,3 Mrd. Euro, wie das gewerkschaftsnahe Momentum Institut heute schrieb. Ohne Gewinnverschiebungen hätte der Staat im Vorjahr rund 14,7 Mrd. Euro an Körperschaftssteuer (KöSt) einnehmen sollen.

Damit erreichte die Summe der verweigerten Steuerzahlungen an den österreichischen Fiskus ein Rekordhoch. Nach einem leichten Rückgang im ersten Pandemiejahr 2020 auf rund 620 Mio. Euro sind die verlorenen Steuereinnahmen in den Folgejahren wieder kräftig gestiegen.

Laut Prognose des Momentum Instituts 2021 auf 960 Mio. Euro und 2022 schließlich auf 1,3 Mrd. Euro. Den bisherigen Rekord gab es 2018 mit 1,04 Mrd. Euro.

Von den verlorenen Steuereinnahmen leitet sich der „Corporate Tax Refusal Day“ (Tag der Steuerverweigerung) ab. Dieser fiel heuer auf den 5. Februar. Bis zu diesem Tag haben in Österreich ansässige Unternehmen aufs Jahr gerechnet keine Steuern auf ihre Gewinne gezahlt. Heute ist laut dieser Annahme der erste Tag des Jahres, ab dem große Konzerne Steuern zahlen.