Missbrauchsverdacht in Lech: Möglicherweise Tatzeugin

Im Kindesmissbrauchsverdachtsfall in einer Skischule für Kleinkinder in Lech in Vorarlberg gibt es nach Informationen des Wiener Vereins Bündnis Kinderschutz Österreich, der in laufendem Kontakt mit der betroffenen Wiener Familie steht, womöglich eine Tatzeugin.

Nach Aussage des mutmaßlich von einem sexuellen Übergriff betroffenen Dreijährigen soll eine Mitarbeiterin den Verdächtigen bei der Tatbegehung erwischt und den Buben anschließend gewaschen haben.

Das Kind hatte das nach dem Skiurlaub in Lech in Wien einer vom besorgten Vater beigezogenen Ärztin und Psychotherapeutin erzählt, die von dem Gespräch einen Audiomitschnitt angefertigt hat.

Die Zeugin habe wenige Tage nach dem in der zweiten Jänner-Woche erfolgten Übergriff das Land verlassen, obwohl sie in der Einrichtung noch für den Februar für Dienste eingeteilt gewesen sei, berichtete Roberto D’Atri, der Obmann des Kinderschutzvereins.

Der Tatverdächtige wiederum sei ab der dritten Jänner-Woche – also unmittelbar nach dem vermuteten Missbrauch – in den Außendienst versetzt worden. „Daraus ist zu schließen, dass die Leitung von der Missbrauchshandlung bzw. dem Vorwurf wohl Kenntnis erlangt haben muss“, meinte D’Atri im Gespräch mit der APA. Der Verein müsse jetzt „endlich volle Verantwortung übernehmen und die Fakten auf den Tisch legen“.

Keine Details von Einrichtung

Seitens des Einrichtung gab es auf APA-Anfrage keine Stellungnahme. Zur Frage, ob der tatverdächtige Mitarbeiter schon in vorangegangenen Jahren in der Einrichtung gearbeitet hatte und ob für ihn im Vorfeld eine erweiterte Strafregisterauskunft eingeholt worden war – immerhin wurde er nicht nur als Skilehrer, sondern auch als Kinderbetreuer beschäftigt –, hieß es in einer an die APA gerichteten E-Mail: „Da können wir aus Datenschutzgründen keine Auskunft geben, bitte wenden Sie sich an die Polizei.“