Arbeitskräftemangel: Reformgruppe nahm Gespräche auf

Die von der Regierung eingesetzte Reformgruppe gegen den Arbeitskräftemangel ist gestern zum ersten Mal zusammengetroffen. Vertreter aus Politik und Sozialpartnerschaft sollen dabei Maßnahmen zur Attraktivierung der Erwerbstätigkeit entwickeln. Konkret geht es vor allem darum, auch ältere Menschen am Arbeitsmarkt zu halten, betonten die zuständigen Minister vor der ersten Sitzung.

Die Einrichtung der Arbeitsgruppe war bei der letzten Regierungsklausur beschlossen worden. Neben ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Kocher, Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) nehmen an den Gesprächen auch die Sozialsprecher der beiden Regierungsparteien sowie Vertreter von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Senioren und Seniorinnen teil. Erste Ergebnisse soll es in drei Monaten geben.

Geprüft werden sollen von den Gesprächspartnern etwa eine Attraktivierung der Erwerbstätigkeit parallel zum Bezug einer Eigenpension ab dem Regelpensionsalter, eine Erhöhung der Anreize für einen Verbleib im Erwerbsleben über das gesetzliche Pensionsantrittsalter hinaus sowie die Evaluierung weiterer bestehender Steuerbefreiungen von Lohn- und Gehaltszulagen. „Wir wollen Arbeit im Alter möglich machen“, gab Minister Kocher die Fahrtrichtung vor.

Der ÖGB unterstrich nach der Sitzung sein Nein zur Abschaffung der Pensionsbeiträge für Menschen, die neben der Pension zusätzlich erwerbstätig sind. Das wäre ein „fatales Zeichen“, meinte die leitende Sekretärin Ingrid Reischl, speziell ein Entfall der Dienstgeberbeiträge würde zur Bevorzugung von Pensionisten im Gegensatz zu Jüngeren führen.