Hitzige Debatte über Frankreichs Pensionsreform

Frankreichs Nationalversammlung hat mit der Plenarberatung zur geplanten Pensionsreform der Regierung begonnen. Die Diskussion über das umstrittene Vorhaben startete heute Nachmittag in aufgeheizter Stimmung. Weil Arbeitsminister Olivier Dussopt wegen der Unruhe auf den Oppositionsbänken zunächst kaum zu Wort kam, wurde die Sitzung kurz nach Beginn für wenige Minuten unterbrochen. Frankreichs Regierung will das Pensionsantrittsalter schrittweise von 62 auf 64 Jahre anheben. Sie setzt darauf, die Reform mit den Stimmen der oppositionellen Republikaner durchzubringen. Eine Mehrheit steht aber noch nicht.

Neben der schrittweisen Anhebung will die Regierung unter Staatschef Emmanuel Macron die Anhebung der nötigen Einzahldauer für eine volle Pension beschleunigen. Außerdem sollen Einzelpensionssysteme mit Privilegien für bestimmte Berufsgruppen abgeschafft werden. Die Mindestpension soll auf etwa 1.200 Euro steigen.

Frankreichs linkes Lager und die Rechtsnationalen lehnen die Reform ab. Für die Plenardebatte lagen mehr als 20.000 Änderungsanträge vor. Auch in der Bevölkerung stoßen die Pläne auf Widerstand. In Umfragen sprachen sich knapp zwei Drittel dagegen aus.