USA planen keine Rückgabe von Ballontrümmern an China

Die USA planen nach dem Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons keine Rückgabe der Trümmerteile an China. „Ich weiß von keiner Absicht und keinen Plänen, es zurückzugeben“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, gestern zu Journalisten. Die USA würden sich von der Untersuchung der geborgenen Teile weitere Erkenntnisse zu dem Ballon erhoffen, so Kirby.

Der Überflug des Ballons über die USA hatte in den vergangenen Tagen für Aufsehen, Empörung und neue Spannungen zwischen Washington und Peking gesorgt. US-Präsident Joe Biden ließ den Ballon schließlich am Samstag an der US-Ostküste über dem Atlantik von einem Kampfflugzeug abschießen. Momentan läuft die Bergung der Trümmer.

Kirby sagte, die Einsatzkräfte hätten bereits erste Teile von der Meeresoberfläche geborgen. Wegen der Wetterverhältnisse seien Tauchgänge aber schwierig. Spezialisten würden aber „in den kommenden Tagen in der Lage sein, da runterzugehen und einen besseren Blick auf das zu bekommen, was auf dem Boden des Ozeans liegt“, sagte Kirby. Das Trümmerfeld sei „ziemlich groß“.

USA: Wollen keinen Konflikt mit China

Einen Konflikt mit China will die US-Regierung laut Kirby aber weiter vermeiden. Man habe im Einklang mit internationalem Recht gehandelt, den Ballon über dem Staatsgebiet der USA abzuschießen. Die USA hätten damit ihren Luftraum und ihr Land verteidigt.

China hat erklärt, es habe sich um einen zivilen Ballon für meteorologische Zwecke gehandelt, der vom Kurs abgekommen sei. Zu Wochenbeginn erklärte das Außenministerium in Peking, der Abschuss habe die Beziehungen zwischen der Volksrepublik und den Vereinigten Staaten „ernsthaft beeinträchtigt und beschädigt“.