WIFO: Konjunkturdelle für Winter kleiner als erwartet

Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO), Gabriel Felbermayr, rechnet für das erste Quartal 2023 mit einer leichten Schrumpfung der heimischen Wirtschaft. Bereits das gerade abgelaufene vierte Quartal 2022 habe einen Rückgang der realen Wertschöpfung von 0,7 Prozent gebracht.

Für das laufende Quartal sieht Felbermayr ebenfalls eine leichte Schrumpfung. Diese Konjunkturdelle über den Winter sei aber erwartet worden und sei sogar „etwas seichter, als wir es noch vor Kurzem geglaubt haben“, so Felbermayr.

Im Dezember sei man noch von einem Rückgang im vierten Quartal 2022 von 0,8 Prozent ausgegangen, nun sei es nur ein Rückgang von 0,7 Prozent. Der Unterschied sei zwar klein, aber „die Tendenz ist eher die der Revision nach oben“, so der WIFO-Chef heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) zum Budgetvollzug 2022.

Hohe Inflation im Jänner „böse Überraschung“

Eine „böse Überraschung“ sei jedoch die weiterhin hohe Inflation im Jänner. Laut Schnellschätzung der Statistik Austria lag diese im Vormonat bei 11,1 Prozent nach nationaler Berechnung. „Das haben wir so nicht gesehen am Wirtschaftsforschungsinstitut“, sagte Felbermayr.

Die Prognosen für das BIP und die Inflation für das Gesamtjahr müssen deswegen aus Sicht des WIFO-Chefs aber noch nicht angepasst werden. Für 2023 rechnet das WIFO aktuell trotz des Wirtschaftsrückgangs mit einem marginalen Plus von 0,3 Prozent. Die Prognose für 2024 fällt mit 1,8 Prozent wieder deutlich optimistischer aus.