Russlands Olympiateilnahme 2024 für Kogler „unzumutbar“

Anders als IOC und ÖOC ist Sportminister Werner Kogler strikt gegen eine Teilnahme Russlands an den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris. „Es ist für ukrainische Athletinnen und Athleten schlichtweg unzumutbar, im Kampf um Medaillen gegen russische und belarussische Sportler:innen anzutreten“, antwortete Vizekanzler Kogler auf eine diesbezügliche Anfrage der Tageszeitung „Der Standard“ (Onlineausgabe).

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte sich zuletzt für die Wiederzulassung der seit dem Vorjahr wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine sanktionierten Russen und Belarussen ausgesprochen. Aus der Ukraine gab es daraufhin heftige Proteste und Boykottandrohungen, der sich auch andere Länder anschlossen.

Heute reihten sich Olympiakomitees und Sportverbände mehrerer nordeuropäischer Länder wie Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark mit einem offenen Brief an das IOC in die Reihe der Kritiker ein. Auch für die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo ist die Russland-Teilnahme kommendes Jahr bei anhaltendem Kriegsgeschehen nicht vorstellbar, wie sie betonte.

Kogler spricht ukrainischen Familien Mitgefühl aus

Das Österreichische Olympische Comite (ÖOC) folgt hingegen der IOC-Linie, was Kogler nicht nachvollziehen kann. „Bei allem Verständnis für die Situation des einen oder anderen russischen oder belarussischen Athlet:innen – mein Mitgefühl gilt in allererster Linie den Familien jener ukrainischen Sportler:innen, es sollen bis dato rund 220 sein, die auf dem Schlachtfeld oder durch russische Angriffe auf die zivile Infrastruktur ihr Leben lassen mussten“, so der Grünen-Politiker.

Auch die Verurteilung der Boykottandrohung der Ukraine durch das IOC widerstrebt Kogler. „Die Kritik des IOC an den Boykottüberlegungen der Ukraine ist zurückzuweisen“, sagte Kogler und verwies darauf, dass ein großer Teil der russischen und belarussischen Aktiven Armeeangehörige seien.