Deutsche Studie liefert Warnschuss für Austrotouristiker

Trotz der vielen Krisen könnte 2023 zu einem Rekordreisejahr der Deutschen werden. Schon jetzt hätten 60 Prozent eine mindestens fünftägige Urlaubsreise geplant, so eine Studie.

Das ist grundsätzlich eine gute Nachricht für den österreichischen Tourismus, in dem Menschen aus Deutschland die größte Gästegruppe ausmachen. Doch die Studie zeigt auch, dass Deutsche zuletzt weniger oft nach Österreich kamen und die Alpenrepublik schauen müsse, nicht den Anschluss zu verlieren.

Ohne Reiseverbote und mit deutlich weniger CoV-Auflagen machten sich die Deutschen schon voriges Jahr wieder verstärkt auf ins europäische Ausland, hieß es in der gestern veröffentlichten 39. Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. Besonders häufig reisten sie den Angaben zufolge nach Spanien (8,2 Prozent), Italien (6,5 Prozent) und in die Türkei (5,3 Prozent). Verlierer der Reisesaison 2022 war Österreich, schrieb die dpa.

Erstmals mehr Deutsche in Benelux-Staaten

Denn im Vergleich zum Vor-CoV-Jahr 2019 (4,2 Prozent) und den Pandemiejahren 2020 und 2021 (5,7 beziehungsweise 3,3 Prozent) sei der Anteil deutscher Urlauber, die in die Alpenrepublik gereist sind, im vergangenen Jahr auf 2,8 Prozent gesunken. „Erstmals verbrachten damit mehr Bundesbürger ihren Haupturlaub in den Benelux-Staaten (3,0 Prozent) als in Österreich“, heißt es in der Analyse.

Deutschland bleibe den Menschen in Deutschland laut BAT-Studie heuer mit Abstand das beliebteste Ferienland – so wollten 28 Prozent der Reisewilligen zwischen den heimischen Küsten und Bergen urlauben –, doch verliere der deutsch-einheimische Reisemarkt an Anteilen.

Profitieren werden hiervon der Untersuchung zufolge die mediterranen Länder, insbesondere Spanien und Italien, „die sich bereits jetzt auf zahlreiche Gäste einstellen können“, nicht aber Österreich: Die Alpenrepublik müsse aufpassen, den Anschluss nicht zu verlieren. Generell groß sei das Interesse an Fernreisen – sofern sie bezahlbar seien.