Neuer Ring um Zwergplaneten Quaoar entdeckt

Das Schweizer Weltraumteleskop „Cheops“ hat einen neuen Ring um den Zwergplaneten Quaoar entdeckt. Mit einer Entfernung von über viertausend Kilometern vom Zentrum von Quaoar ist der Ring ungewöhnlich weit weg von seinem Planeten. Das stellt Astronomen vor ein Rätsel.

„Bei einem Ring, der so weit außen ist, würden wir erwarten, dass das Ringmaterial innert weniger Jahrzehnte zu einem kleinen Mond verschmilzt“, erklärte Willy Benz, Astrophysikprofessor an der Universität Bern, gestern. Benz war zusammen mit dem „Cheops“-Team an der Entdeckung des Rings beteiligt. Die Erkenntnisse wurden nun im renommierten Fachblatt „Nature“ veröffentlicht.

Visualisierung zeigt Ring um Quaoar
Reuters/ESA

Die Ringe um Planeten – wie der bekannte Saturnring – bestehen aus Eis- und Felsstücken. Die meisten Planetenringe befinden sich innerhalb eines kritischen Abstands zu ihrem Planeten, der Roche-Grenze. Innerhalb dieser verhindert die Schwerkraft ein Verschmelzen der Eis- und Felsstücke.

Der neu entdeckte Ring um Quaoar hält sich nicht an diese Regel: Er liegt 4.100 Kilometer vom Zentrum von Quaoar entfernt, während die Roche-Grenze bei 1.780 Kilometern liegt. Die bisherige Annahme, dass Ringe nur innerhalb der Roche-Grenze überleben, müsse deshalb gründlich revidiert werden, hieß es in einer Mitteilung der Europäischen Weltraumagentur (ESA).