Einigung auf Abzug ausländischer Kämpfer in Libyen

Hochrangige Vertreter der beiden rivalisierenden Regierungen in Libyen haben sich nach UNO-Angaben auf den Abzug ausländischer Kämpfer und Söldner aus dem Land geeinigt. Die UNO-Mission in dem nordafrikanischen Land lobte gestern nach einem Treffen in Kairo „einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltige Stabilität und Frieden in Libyen“. Bei den vom UNO-Gesandten Abdoulaye Bathily geleiteten Gesprächen wurden jedoch kein Zeitplan oder konkrete Maßnahmen vereinbart.

In Libyen herrscht seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos. Zwei Regierungen ringen um die Macht in dem nordafrikanischen Land, bewaffnete Milizen und ausländische Söldner bekämpfen einander.

Der einflussreiche General Chalifa Haftar ließ Kämpfer aus dem Tschad, dem Sudan, dem Niger und der russischen Gruppe Wagner für sich gegen die von der UNO anerkannte Regierung in Tripolis kämpfen. Hunderte Wagner-Söldner halten sich nach wie vor in Libyens ölreichem Osten und im Süden auf. Im Westen sind türkische Soldaten stationiert, um libysche Soldaten auszubilden. Die UNO schätzte Ende 2021, dass mehr als 20.000 ausländische Kämpfer in Libyen sind.