Deutsche Exporte nach Russland 2022 eingebrochen

Die deutschen Exporte nach Russland sind im vergangenen Jahr wegen der Sanktionen infolge des Angriffs auf die Ukraine eingebrochen, die Importe dagegen gewachsen. Waren im Wert von 14,6 Mrd. Euro wurden in das Land geliefert und damit um 45,2 Prozent weniger als 2021, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. „In der Rangfolge der wichtigsten Abnehmerstaaten deutscher Exporte fiel Russland im Vorjahresvergleich von Rang 15 auf Rang 23“, hieß es dazu.

Aufgrund kriegsbedingt stark gestiegener Preise für Energie – etwa Öl und Gas – wuchsen die deutschen Importe aus Russland dagegen um 6,5 Prozent auf 35,3 Mrd. Euro. Die aus Russland importierte Warenmenge ging allerdings um 41,5 Prozent zurück.

„In der Rangfolge der wichtigsten Warenlieferanten fiel Russland dadurch von Rang 12 auf Rang 14“, so das Statistikamt. „Ausgebliebene Energieimporte aus Russland wurden zum Teil durch Lieferungen aus anderen osteuropäischen Staaten ausgeglichen, insbesondere aus Kasachstan.“

Defizitäre Handelsbilanz mit Russland

Die Handelsbilanz mit Russland wies ein Defizit von 20,7 Mrd. Euro auf, weil der Wert der Importe jenen der Exporte wesentlich überstieg. 2021 war der Fehlbetrag lediglich bei 6,5 Mrd. Euro gelegen.

„Aufgrund der hohen Preise für Energieimporte und der niedrigeren Warenexporte infolge der Sanktionen verzeichnete der deutsche Außenhandel mit Russland den höchsten Importüberschuss im Handel mit Russland seit 1992, dem Jahr der Gründung der Russischen Föderation“, betonte das Statistikamt.

Gesundheitssektor von Sanktionen ausgenommen

Wichtigstes deutsches Exportgut nach Russland waren pharmazeutische Produkte, da der Gesundheitssektor von den westlichen Sanktionen ausgenommen wurde. Deren Exporte legten um 17,6 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro zu. Die Maschinenexporte gingen dagegen um mehr als die Hälfte auf 2,8 Mrd. Euro zurück, die Ausfuhren chemischer Erzeugnisse sanken um 43,3 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro.