Banken zahlen erneut EZB-Kredite vorzeitig zurück

Geldhäuser in der Euro-Zone wollen erneut von der Europäischen Zentralbank (EZB) gewährte mehrjährige Kredite vorzeitig zurückzahlen. Die Banken wollten bei der dritten Serie langfristiger zielgerichteter Kredite, die in der Fachwelt TLTRO III genannt werden, diesmal 36,6 Mrd. Euro frühzeitig zurückreichen, teilte die EZB heute in Frankfurt mit. Im Jänner hatten sie 63 Mrd. Euro vorzeitig zurückgezahlt, im Dezember sogar 447 Mrd. Euro.

Die EZB wollte mit den für die Institute sehr lukrativen Langfristkreditgeschäften erreichen, dass der Darlehensfluss an die Wirtschaft während der CoV-Krise nicht versiegt. Geldhäuser sollten genügend Liquidität besitzen.

Die vorzeitige Rückzahlung ist für die Banken freiwillig. Die EZB hat aber starke Anreize gesetzt, damit die Institute die Kredite frühzeitig zurückreichen. Die Währungshüter hatten die für die Banken einst sehr lukrativen Zinssätze dieser Darlehen nachträglich verändert. Damit will die EZB erreichen, dass die weiterhin sehr hohe Überschussliquidität im Finanzsystem sinkt und die Euro-Wächter nicht so viel Zinszahlungen auf die Einlagen der Geschäftsbanken bei den Notenbanken leisten müssen.

Einlagezins bereits fünfmal seit Juli 2022 erhöht

Denn die EZB hat den Einlagezins im Kampf gegen die hohe Inflation seit Juli 2022 bereits fünfmal erhöht, auf inzwischen 2,50 Prozent. Noch im Juni 2022 war er negativ – das hatte Strafzinsen für die Geldhäuser bedeutet.

Die erneute Rückzahlung eingerechnet stehen dann immer noch mehr als 1,2 Billionen Euro an solchen TLTRO-Geldern aus. Vergangenen Herbst waren die Banken im Euro-Raum zeitweise noch auf TLTRO-Geldern im Umfang von 2,1 Billionen Euro gesessen. Die vorzeitige Rückzahlung trägt bei der Euro-Notenbank zum Abbau der Bilanz bei, die zuletzt noch ein Volumen von rund 7,9 Billionen Euro aufwies.

Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es noch 2,8 Billionen Euro. Zu dem kräftigen Anstieg trugen unter anderem mehrere billionenschwere Anleihenkaufprogramme bei, mit denen die EZB die Konjunktur anschieben oder in der Pandemie stützen wollte. Ab März sollen die Anleihenbestände langsam verringert werden.