Österreich will Visa für Erdbebenopfer prüfen

Österreich will Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien und deren Angehörige durch eine raschestmögliche Prüfung ihrer Visaanträge unterstützen, aber dabei die Kriterien nicht ändern. Aus dem Innenministerium in Wien hieß es heute auf APA-Anfrage, die österreichischen Vertretungen, an denen die Anträge zu stellen sind, würden die im gesetzlichen Rahmen bestehenden Möglichkeiten dafür nutzen. Die Prüfung erfolge weiterhin auf Grundlage der bisher geltenden Kriterien.

Für die Einreise nach Österreich aus Syrien und der Türkei ist laut Innenministerium per Gesetz ein gültiges Visum vorgesehen. Die Voraussetzungen für die Erteilung eines Visums seien in einem individuellen Verfahren zu prüfen, hieß es weiter.

Karas für begrenzte Aufnahme

Im Gefolge des Erdbebens hat sich eine Debatte entwickelt, wie man Betroffenen unbürokratisch helfen kann. Deutschland will Menschen in der Türkei unbürokratisch Visa erteilen, um bei Angehörigen in Deutschland unterzukommen.

Der Erste Vizepräsident des EU-Parlaments, Othmar Karas (ÖVP), hatte sich für eine zeitlich begrenzte Aufnahme Betroffener in Österreich ausgesprochen.

Österreich hat für humanitäre Hilfe nach dem Erdbeben bisher etwa drei Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds bereitgestellt. Dem Vernehmen nach wurde im Verlauf der vergangenen sieben Jahre mehr als 70.000 Staatsbürgern und Staatsbürgerinnen aus Syrien und der Türkei in Österreich Schutz gewährt.

Gefahr von Krankheiten in Bebengebieten

Unterdessen wächst in den türkisch-syrischen Bebengebieten die Gefahr von Krankheiten. Die Hygieneverhältnisse verschlechterten sich zusehends, so die Warnung des Roten Kreuzes. Auch nicht geborgene Leichen könnten das Grundwasser verunreinigen. Die UNO befürchtet, dass die Zahl von derzeit mehr als 35.000 bestätigten Todesopfern noch dramatisch steigen könnte.

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