Antrag auf mehr Mittel für mentale Gesundheit Jugendlicher

Rund 138.000 Personen haben im vergangenen Frühjahr das von der ÖVP-nahen Schülerunion initiierte „Mental Health“-Jugendvolksbegehren unterstützt, heute wird es im Ausschuss für Familie und Jugend des Nationalrats behandelt.

In einem (unverbindlichen) Entschließungsantrag fordern Abgeordnete von ÖVP und Grünen nun von der Bundesregierung weitere Maßnahmen für mentale Gesundheit. Die Schülerunion ist zufrieden, NEOS sieht „Scheinmaßnahmen“.

In Zeiten von Pandemie, Ukraine-Krieg und Teuerung hat die psychische Gesundheit der Jungen gelitten, die Bundesregierung habe hier auch schon zahlreiche Maßnahmen ergriffen, heißt es in dem der APA vorliegenden Antrag.

Bedarf an Schulen akut

Um die psychosoziale Versorgung der Kinder und Jugendlichen weiter zu verbessern, müsse die Regierung das Thema im Fokus behalten, die psychosoziale Versorgung dieser Gruppe sicherstellen und Projekte wie „Gesund aus der Krise“ nachhaltig etablieren. Außerdem wird verstärkt Bewusstseinsarbeit zum Thema psychische Gesundheit in Schulen und Jugendarbeit gefordert.

Nach der Pandemie sei der Bedarf an den Schulen akut, so ÖVP-Jugendsprecher Nico Marchetti im Gespräch mit der APA. Am wichtigsten sei dabei laut Rückmeldung der Schülervertretung, dass Kinder und Jugendliche den ersten Schritt machen, sich Hilfe zu holen.

ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek wird deshalb per Antrag dazu aufgefordert, als „Soforthilfe“ u. a. in der Materialsammlung Eduthek einen Schwerpunkt zu „Mental Health“ einzurichten, Weiterbildungsangebote und Hilfsangebote für Lehrer auszubauen und Projekttage zu „Mental Health“ zu bewerben.

Aspekt auch bei Ausbildung

Für die „Hotline Schulpsychologie“ soll es mehr Mittel und für Projekte wie „Rat auf Draht“ mehr Förderung geben. Auch bei der geplanten Reform der Lehrerausbildung, bei Fort- und Weiterbildungsangeboten soll „Mental Health“ laut Antrag stärker Thema sein.

An Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) wird in dem Antrag appelliert, niederschwellige psychologische Betreuungsangebote zu erweitern, indem auch Behandlungen von klinischen Psychologen auf Krankenschein ermöglicht und im Austausch mit der Sozialversicherung die Kontingente für Psychotherapie und klinisch-psychologische Behandlung ausgebaut werden.