Spanien verabschiedet Gesetze für „Menstruationsurlaub“

Das spanische Parlament hat heute zwei Gesetze verabschiedet, die freie Tage bei Menstruationsbeschwerden sowie eine freie Geschlechtswahl ab 16 Jahren ermöglichen.

Laut der linksgerichteten spanischen Regierung soll mit der bisher in Europa noch nicht existierenden Regelung für ein Recht auf freie Tage für Frauen mit starken Regelschmerzen ein Tabu gebrochen werden.

„Dies ist ein historischer Tag für feministische Fortschritte“, schrieb die Ministerin für Gleichstellung, Irene Montero, von der Linkspartei Podemos auf Twitter.

Geschlechtswahl ohne ärztlichen Nachweis

Das von Podemos geforderte Gesetz zur freien Geschlechtswahl für Menschen ab 16 Jahren war monatelang hitzig diskutiert worden. Es ermöglicht Menschen, ihr Geschlecht in Ausweispapieren durch eine einfache behördliche Erklärung ändern zu lassen – ohne einen ärztlichen Nachweis vorlegen zu müssen, wie es bisher erforderlich war.

Bisher war eine Änderung auch nur für Volljährige möglich. Mit dem neuen Gesetz steht die freie Geschlechtswahl sogar 14- bis 16-Jährigen offen, wenn ihre Eltern oder gesetzlichen Vormunde zustimmen, Zwölf- bis 14-Jährige benötigen zudem eine richterliche Erlaubnis.