Chinesischer Milliardär Bao Fan wird vermisst

Der chinesische Milliardär und Chef der Investmentbank China Renaissance, Bao Fan, wird vermisst. „Das Unternehmen war nicht in der Lage, Herrn Bao zu kontaktieren“, hieß es heute in einer Mitteilung an die Hongkonger Börse.

Nähere Angaben zu dem Verschwinden des einflussreichen Geschäftsmannes machte die Bank nicht. Nach der Veröffentlichung der Erklärung fiel der Kurs der Bankaktie um bis zu 30 Prozent.

Die Wirtschaftsnachrichtenseite Caixin berichtete gestern, Bao sei seit zwei Tagen nicht mehr erreichbar. Bao hat mit seiner Bank zur Gründung einer Reihe von Internet-Start-ups in China beigetragen, darunter die führende E-Commerce-Firma JD.com. Laut Caixin wurde im September China-Renaissance-Präsident Cong Lin in Gewahrsam genommen.

In den vergangenen Jahren gerieten in der Volksrepublik wiederholt Investoren ins Visier der Behörden. 2017 wurde der chinesisch-kanadische Geschäftsmann Xiao Jianhua festgenommen. Er wurde im August 2022 wegen Korruption zu 13 Jahren Haft verurteilt.

Berichten zufolge war Xiao in Hongkong von Pekinger Polizisten in Zivil festgenommen worden. Mit einem geschätzten Vermögen von rund sechs Milliarden Dollar (rund 5,6 Mrd. Euro) gehörte er damals zu den reichsten Menschen Chinas.