Erdbeben: Zwei Männer nach 261 Stunden gerettet

Rettungskräfte in der Türkei haben nach eigenen Angaben erneut zwei Männer aus den Trümmern in der Stadt Antakya retten können. Die beiden seien in der 261. Stunde nach Beginn der Erdbebenkatastrophe befreit worden, berichtete der staatsnahe Sender CNN Türk heute und bezeichnete die Rettung der 26 und 34 Jahre alten Männer als „doppeltes Wunder“. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Einer der Männer habe gleich danach darauf bestanden, mit einem Angehörigen zu telefonieren, twitterte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Der Angerufene brach am Telefon in Tränen aus, als er von dem Geretteten hörte, wie auf einem Video zu sehen war. Der Mann werde nach einer ersten Behandlung im Feldlazarett nun im Krankenhaus behandelt, so Koca auf Twitter.

Menschen können in der Regel etwa 72 Stunden ohne Wasser überleben. Die, die nun noch gerettet werden, müssen Medizinern zufolge also irgendeine Art von Wasserversorgung in den Trümmern gefunden haben.

44.000 Tote

Die Opferzahl beläuft sich inzwischen auf rund 44.000. Um mehr Unterstützung für die Erdbebenopfer zu leisten, bitten die Vereinten Nationen die Mitgliedsstaaten um umgerechnet 940 Millionen Euro. Das Geld soll UNO-Generalsekretär Antonio Guterres zufolge „5,2 Millionen Menschen helfen“.

In der Türkei gibt es mancherorts wegen der Zerstörung bereits kein Trinkwasser mehr, wie der Chef der Ärztekammer (TTB) im südtürkischen Adana, Selahattin Mentes, sagte. Betroffen sei etwa der Bezirk Nurdag in Gaziantep. Anderswo könne das Leitungswasser womöglich durch Vermischung mit der Kanalisation verseucht sein.

Caritas: Erdbebenhilfe wird „langen Atem brauchen“

Die Hilfe in den Erdbebengebieten der Türkei und vor allem in Syrien wird einen „langen Atem brauchen“, sagte Andreas Knapp, Auslandshilfe-Generalsekretär der Caritas Österreich, nach seinem Besuch in Aleppo. In der Türkei wie auch in Syrien erschweren Witterungsbedingungen und anhaltende Nachbeben, starke Schneefälle und vereiste Straßen den Zugang für Hilfe in betroffenen Gebieten, sagte Knapp.

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