Krebs löste „unkontrollierbaren irischen Akzent“ aus

Ein kurioser medizinischer Fall beschäftigt derzeit laut BBC US-Forscherinnen und -Forscher. Ein US-Amerikaner habe einen „unkontrollierbaren irischen Akzent“ entwickelt, nachdem bei ihm Prostatakrebs diagnostiziert wurde. Der Mann, inzwischen verstorben, sei aber nie in Irland gewesen.

Der Patient aus dem US-Bundesstaat North Carolina litt vermutlich am Foreign Accent Syndrome (FAS), mutmaßte das „British Medical Journal“. Der Fall wurde gemeinsam von der Duke University in North Carolina und dem Carolina Urologic Research Center in South Carolina untersucht.

„Unseres Wissens nach ist es der erste Fall von FAS, der bei einem Patienten mit Prostatakrebs beschrieben wurde, und der dritte, der bei einem Patienten mit Malignität (Bösartigkeit) beschrieben wurde“, hieß es im Bericht.

„Sein Akzent war unkontrollierbar, in allen Umgebungen präsent und wurde allmählich hartnäckig“, so die Forscher. Der Akzent habe nicht schnell eingesetzt, sondern erst rund 20 Monate nach Beginn der Behandlung. Auch als sich der Zustand des Patienten, der anonym blieb, verschlechterte, sei der Akzent bis zu seinem Tod bestehen geblieben.

FAS ist ein bekanntes, aber noch immer rätselhaftes Phänomen. Festgestellt wurde es etwa an Menschen, die einen Infarkt erlitten oder einen Schlag auf den Kopf. FAS wurde erstmals 1907 beschrieben, seither gab es einige Dutzend Fälle.