Ukraine fordert Streumunition und Phosphorwaffen

Nach Kampfpanzern und Kampfjets hat die Ukraine auf der Münchner Sicherheitskonferenz den westlichen Verbündeten einen neuen Waffenwunsch für den Kampf gegen Russland präsentiert. Vizeregierungschef Olexander Kubrakow forderte gestern Abend Streumunition und Phosphorbrandwaffen – der Einsatz beider Waffen ist sehr umstritten. Wie Russland wolle auch sein Land diese „Art von Kampfmitteln“ nutzen.

„Es ist unser Staatsgebiet“, sagte Kubrakow. Er verstehe die Schwierigkeiten wegen Konventionen, aber diese Art von Munition könne dazu beitragen, dass man den Angreifern standhalten könne. Der ukrainische Vizeregierungschef spielte damit darauf an, dass der Einsatz von Streumunition völkerrechtlich geächtet ist.

Als Streumunition werden Raketen und Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper freisetzen. Phosphormunition kann bei Menschen schwerste Verbrennungen und Vergiftungen verursachen.

Auch Kampfjets weiter Thema

Kubrakow warb zudem erneut um die Lieferung von Kampfjets. Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki machte deutlich, dass sein Land bereit wäre, gemeinsam mit anderen Kampfjets an die Ukraine zu liefern. Als Voraussetzung nannte er allerdings eine NATO-Entscheidung für einen solchen Schritt.

Trotz der drastischen Forderungen ist nicht davon auszugehen, dass US-Vizepräsidentin Kamala Harris oder der britische Premierminister Rishi Sunak in ihren mit Spannung erwarteten Reden darauf eingehen werden.