Kiew sanktioniert Chef der russischen Raiffeisenbank

Nach ukrainischen Sanktionen gegen die Leasingtochter der russischen Raiffeisenbank hat Präsident Wolodymyr Selenskyj gestern auch den Vorstandsvorsitzenden der russischen Tochterbank von Raiffeisen, Sergej Monin, auf die Sanktionsliste gesetzt.

Monins Name war bereits zuvor auf einer Sanktionswunschliste mit insgesamt elf Managern der Raiffeisen-Gruppe gestanden, die die staatliche ukrainische Nationale Agentur für Korruptionsvorbeugung (NASK) veröffentlicht hatte.

RBI: Russlandgeschäfte im Visier

Trotz der Russland-Sanktionen ist die Raiffeisen Bank International (RBI) in Russland geblieben und hat damit ordentlich verdient. Im vergangenen Jahr ist der Gewinn um das Zweieinhalbfache auf 3,6 Milliarden Euro gestiegen. Der Großteil davon kam aus dem Geschäft in Russland und Belarus.

Laut aktuellem Erlass Selenskyjs, der sich gegen insgesamt 333 russische Spitzenmanager richtet, darf Monin in den nächsten zehn Jahren keine Geschäfte in der Ukraine tätigen. Weiters wird sein etwaiges Vermögen im Land eingefroren. Da von Ukraine-Aktivitäten des 1973 in Moskau geborenen Bankdirektors nichts bekannt ist, dürfte die Maßnahme eher symbolischer Natur sein.

Abgesehen von einer grundsätzlichen Kritik an westlichen Konzernen, die trotz des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine in Russland tätig bleiben, hatten Vertreter der Ukraine zuletzt insbesondere ein Kreditmoratorium angeprangert. Konkret war russischen Soldaten, die gegen die Ukraine kämpfen, ein derartiges Angebot gemacht worden. Die Raiffeisen Bank International (RBI) selbst begründete dieses Angebot mit gesetzlichen Verpflichtungen in Russland.