Studie: USA stellen meiste Hilfen

Die USA sind einer Studie zufolge der klare Taktgeber bei der Unterstützung der Ukraine. Seit Kriegsbeginn vor einem Jahr sagten die USA insgesamt knapp über 73,1 Milliarden Euro für die Unterstützung der Ukraine zu, für die EU beträgt der Wert 54,9 Milliarden Euro, wie aus der heute veröffentlichten Untersuchung des deutschen Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) hervorgeht. Die militärische Unterstützung hat dabei über die Zeit an Gewicht gewonnen.

„USA gehen voran, Europa folgt“

„Die Unterstützung für die Ukraine folgt seit Kriegsbeginn einem Muster: Die USA gehen voran, Europa folgt“, so das IfW, das seit dem Vorjahr im „Ukraine Support Tracker“ Daten der zugesagten Hilfen von 40 Staaten erfasst, in einer Aussendung.

Ende des Vorjahres hatte die Europäische Union die USA zwischenzeitlich mit ihren Gesamtzusagen überholt. Mittlerweile haben die USA mit angekündigten Hilfen im Umfang von 37 Milliarden Euro im Dezember aber wieder klar die Führung übernommen.

Deutschland in Europa klar voran

Innerhalb der Europäischen Union leistet Deutschland die meisten bilateralen Hilfen (6,15 Mrd.), dahinter folgen Polen (3,56 Mrd.) und Frankreich (1,67 Mrd.). Österreich, das keine militärische Hilfe leistet, schafft es dank der humanitären Hilfen immerhin ins europäische Mittelfeld mit 630 Millionen Euro an Unterstützung.

Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung stellen die drei baltischen Staaten und Polen der Ukraine mit Abstand die meiste Unterstützung zur Verfügung. Dahinter folgen an fünfter Stelle die USA.

Nur Bruchteil der Hilfen gegen Inflation in eigenen Ländern

Laut der Studie sind die europäischen Hilfen für die Ukraine finanziell meist nur ein Bruchteil dessen, was Regierungen für das Abfedern der Teuerung und Energiekrise im eigenen Land aufgewendet haben.

„Die Zögerlichkeit der Europäer im ersten Kriegsjahr ist ein bemerkenswertes Phänomen, zumal finanzielle Ressourcen schnell mobilisierbar sind. Das zeigt etwa der Umfang der Finanzhilfen, die Regierungen zum Dämpfen des Energiepreisschocks im eigenen Land bereitstellen“, sagte Christoph Trebesch, Leiter des Teams, das den „Ukraine Support Tracker“ erstellt.