Zahl der Todesopfer nach Beben steigt auf mehr als 48.000

Die Zahl der Todesopfer ist mehr als zwei Wochen nach der Erdbebenkatastrophe in der Türkei auf 42.310 gestiegen. Das teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD heute mit. In Syrien wurden bisher rund 5.900 Tote im Zusammenhang mit den verheerenden Beben am 6. Februar gezählt. Die Zahlen werden nur noch unregelmäßig aktualisiert.

Insgesamt kamen damit in beiden Ländern infolge der Erdbeben mehr als 48.000 Menschen ums Leben. AFAD zufolge wurden mehr als 7.000 Nachbeben aufgezeichnet. Nach zwei weiteren starken Beben in der südosttürkischen Provinz Hatay gestern Abend wurden aus der Türkei sechs, aus Syrien fünf Tote gemeldet.

Schuttberge laut UNO beispiellos

Das verheerende Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion war nach Angaben der Vereinten Nationen nicht nur nach Todesopfern das schlimmste in der türkischen Geschichte. Auch die Berge an Schutt und Geröll seien beispiellos, sagte Louisa Vinton, die Vertreterin des UNO-Entwicklungsprogramms (UNDP) in der Türkei, heute in einem UNO-Briefing in Genf.

In der Türkei hätten die Behörden inzwischen 70 Prozent der 927.000 in Mitleidenschaft gezogenen Gebäude inspiziert. 118.000 davon seien eingestürzt oder so beschädigt, dass sie abgerissen werden müssten.

Das UNDP schätzt den Umfang von Schutt und Asche auf 116 bis 210 Millionen Tonnen. Um das zu lagern, müsste ein Areal von 30 mal 30 Quadratkilometern drei Meter hoch aufgeschüttet werden. Nach Angaben von Vinton fielen bei dem letzten großen Erdbeben 1999 in der Türkei 13 Millionen Tonnen Schutt und Asche an.

Die Vereinten Nationen fürchten die Ausbreitung von Krankheiten. Sie hätten unter anderem Abfallcontainer und Desinfektionsmittel in die betroffene Region in der Türkei geschickt. Dringend benötigt würden tragbare Toiletten. 1,5 Millionen Menschen seien obdachlos geworden.