„Nord Stream“-Explosionen Thema im UNO-Sicherheitsrat

Der UNO-Sicherheitsrat soll sich heute auf Anfrage Russlands mit den Explosionen an den Ostseepipelines „Nord Stream 1“ und „2“ befassen. Dass es zu einer Abstimmung über einen russischen Resolutionsentwurf kommt, die eine internationale Untersuchung – geleitet von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres – fordert, ist Diplomaten zufolge zunächst nicht geplant.

Ein Diplomat sagte laut dpa, dass aber mit einem Vorstoß Russlands für ein Votum in den kommenden Tagen gerechnet werde. Der stellvertretende russische UNO-Botschafter Dmitri Poljanski sagte, man wolle den Text innerhalb einer Woche zur Abstimmung stellen. Um eine Resolution zu verabschieden, sind mindestens neun Ja-Stimmen erforderlich. Zudem dürfen weder die Vereinigten Staaten noch Großbritannien, Frankreich, China oder Russland ein Veto einlegen.

Die als Sabotage eingestuften Explosionen im September 2022 hatten sich nach Auffassung Moskaus gegen Russland und Deutschland gerichtet. Der Kreml beschuldigte die USA, den Anschlag ausgeführt zu haben. Beweise für eine Beteiligung der USA gibt es nicht. Die Pipelines waren im September zerstört worden. Schweden und Dänemark, in deren Hoheitsgewässern sich der Vorfall ereignete, haben beide erklärt, dass die Explosionen bewusst ausgelöst worden waren. Sie ließen jedoch offen, wer dahinter steht.