Selenskyj verurteilt russischen Angriff auf Cherson

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den tödlichen russischen Artillerieangriff auf die Stadt Cherson im Süden des Landes scharf verurteilt. „Dieser russische Angriff hatte keinen militärischen Zweck“, sagte er gestern in seiner allabendlichen Videoansprache, „genau wie Tausende ähnlicher russischer Angriffe, die eine echte Botschaft Russlands an die Welt sind“.

Bei dem Artillerieüberfall auf ein Wohnviertel und eine Bushaltestelle waren mindestens sechs Menschen getötet und zwölf verletzt worden. „Der terroristische Staat versucht, der Welt durch den Beschuss von Straßen, Wohnhäusern, Schulen, Apotheken und Krankenhäusern, Kirchen, Bushaltestellen, Märkten und Kraftwerken mit Raketen zu zeigen, dass mit Terror zu rechnen ist“, sagte Selenskyj. Er sei jedoch zuversichtlich, dass der Angreifer in seine Schranken verwiesen werde. Und zwar „von allen zusammen – Ukrainern und der Welt“.

Am Ende würden der ukrainische Geheimdienst und die Armee die Verantwortlichen für die Angriffe auf Cherson und andere Städte finden. „Und darüber hinaus werden wir beweisen, dass nur die Menschlichkeit, nur die UNO-Charta und nur das Recht eines jeden Volkes auf ein freies und sicheres Leben vor Terror und wahnsinnigen Aggressionen wie denen Russlands eine Überlegung wert sind.“

Kurz zuvor hatte der ukrainische Generalstab von einer relativ stabilen Lage an den verschiedenen Frontabschnitten des Landes berichtet. Einmal mehr waren die Regionen Donezk und Luhansk im Osten des Landes schwer umkämpft. „Wir tun alles, um feindliche Angriffe dort abzuwehren – ständige intensive Angriffe, die Russland nicht einstellt, obwohl es dort große Verluste erleidet“, sagte Selenskyj.