Ehrenbär für Spielberg auf Berlinale

US-Regisseur Steven Spielberg hat den Goldenen Ehrenbären der Berlinale für sein Lebenswerk erhalten. Der 76-Jährige nahm die Auszeichnung gestern Abend in Berlin aus den Händen der Berlinale-Spitze Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian entgegen. Das Publikum feierte Spielberg mit minutenlangen Ovationen.

Spielberg zeigte sich während der Gala sichtlich gerührt. Er sprach von einer unglaublichen Ehrung. „Ich bin überwältigt, weil ich alleine nichts vollbracht habe. Alle meine Filme habe ich in Zusammenarbeit mit großartigen Menschen gedreht. Mein ganzes Leben, meine Familie – alles ist Zusammenarbeit.“

Spielberg sagte, er verdanke dem deutschen Kino viel. Er nannte Filmpioniere wie Murnau und Lubitsch und auch Regisseure wie Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog, Margarethe von Trotta, Wim Wenders, Wolfgang Petersen, Volker Schlöndorff und Tom Tykwer.

„Wunden heilen nur, wenn man sich erinnert“

Das sei für ihn besonders bedeutsam, weil er ein jüdischer Filmregisseur sei, sagte Spielberg, der dazu aufrief, weiter gegen Antisemitismus zu kämpfen. Er zitierte den Satz, das Gegenteil von Gerechtigkeit sei nicht Ungerechtigkeit, sondern das Vergessen. „Man kann historische Wunden nur heilen, wenn man sich erinnert.“ Deshalb habe er die Schoah-Stiftung gegründet.

„Größter der Großen in Hollywood“

Spielberg kündigte an, noch viele Filme drehen zu wollen. „Ich möchte gern Manoel de Oliveira übertreffen.“ Der 2015 gestorbene portugiesische Filmregisseur drehte im Alter von 106 Jahren seinen letzten Film. U2-Sänger Bono bezeichnete Spielberg in einer Laudatio als „Größten der Großen in Hollywood“.

Während der Gala wurde Spielbergs jüngster Film „The Fabelmans“ gezeigt. Er kommt am 9. März in die heimischen Kinos. Die Geschichte erzählt von Spielbergs Kindheit und Jugend als Sohn jüdischer Eltern in den USA der 50er und 60er Jahre – und seinen Anfängen als Filmemacher. Der Film ist für sieben Oscars nominiert.