Rumäniens Außenminister: „Unmut“ über Wiens Schengen-Veto

Rumäniens Außenminister, Bogdan Aurescu, drängt auf ein Ende der Schengen-Blockade der österreichischen Regierung. „Die Entscheidung Österreichs, den Schengen-Beitritt Rumäniens zu blockieren, war ungerecht, unerwartet und unangekündigt“, betonte Aurescu in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Presse“ (Donnerstag-Ausgabe). Sie habe in Rumänien „viel Unmut“ ausgelöst. „Ich hoffe, dass wir diese Episode so bald wie möglich hinter uns lassen.“

„Wollen immer Teil der Lösung sein“

„Die Österreicher haben uns davor nie gesagt, was Rumänien hätte tun sollen. Rumänien ist nicht Teil des Problems, wir wollen immer Teil der Lösung sein“, stellte der Außenminister fest. Deshalb habe Rumänien nach der Landtagswahl in Niederösterreich eine Serie diplomatischer Aktivitäten lanciert, um die Blockade zu lösen, so Aurescu. „Von den 23 Schengen-Staaten der EU, mit denen ich geredet habe, unterstützen 22, also alle außer Österreich, den Beitritt Rumäniens vollständig, insbesondere auch der schwedische EU-Vorsitz.“

Rumänien warte auf ein „Zeichen der Öffnung“ aus Österreich. „Es ist die richtige Zeit für Österreich, einen konstruktiven Dialog mit Rumänien über einen Schengen-Beitritt zu führen. Rumänien ist definitiv keine Quelle und kein Durchzugsland für irreguläre Migration. Es gibt Probleme an der EU-Außengrenze, aber nicht an der rumänischen Grenze. Rumänien ist bereit, an allen Maßnahmen zur Eindämmung der illegalen Migration und zur Stärkung des EU-Außengrenzschutzes teilzunehmen.“