60 Jahre Haft für Mord an US-Rapper

Im Prozess zum Mord an US-Rapper Nipsey Hussle ist der Angeklagte zu 60 Jahren Haft verurteilt worden. Diese Strafe gegen den beschuldigten Eric Holder verhängte gestern (Ortszeit) in Los Angeles der zuständige Richter, nachdem eine Jury den 32-Jährigen schon im Juli schuldig gesprochen hatte. Die Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass Holder sein Opfer 2019 vorsätzlich erschossen hatte.

Das nun verhängte Strafmaß setzt sich aus mehreren Einzelstrafen zusammen: 25 Jahre Haft wegen Mordes und 25 weitere Jahre, weil die Tat mit Schusswaffen verübt wurde. Hinzu kommen laut dem Richterspruch zehn weitere Jahre Gefängnis, weil bei der Tat zwei Männer in der Nähe von Hussle Schussverletzungen erlitten.

Rapper Nipsey Hussle während eines Auftritts beim Broccoli City Festival 2018 in Washington
IMAGO/ZUMA Press/Kyle Gustafson

Opfer von mindestens zehn Kugeln getroffen

Im Prozess hatte der Angeklagte die Tat nicht bestritten, seine Anwälte hatten allerdings argumentiert, er habe im Affekt und nicht mit Vorsatz gehandelt. Die Anklage schilderte den Tathergang aber anders: Laut ihren Angaben kehrte der Täter zehn Minuten nach einem Streit mit dem Rapper noch einmal mit Waffen in beiden Händen zurück, um dann auf Hussle zu schießen.

Der 33-jährige Rapper wurde von mindestens zehn Kugeln getroffen und brach vor dem Modegeschäft zusammen, das er in seinem Stadtviertel im Süden von Los Angeles eröffnet hatte.

Hussle, mit bürgerlichem Namen Ermias Asghedom, stammte aus einer von Bandenkriminalität geprägten Gegend in Los Angeles. Seine Musikerkarriere startete der Rapper in der Untergrund-Hip-Hop-Szene. Lange Zeit war er kommerziell wenig erfolgreich, sein erstes im Studio produziertes Album „Victory Lap“ brachte Hussle aber gleich eine Nominierung für einen Grammy als bestes Rap-Album ein.