Biden erwartet keinen russischen Atomwaffeneinsatz

US-Präsident Joe Biden sieht trotz des Aussetzens des nuklearen Abrüstungsabkommens New START durch Moskau derzeit keine Anzeichen für einen russischen Atomwaffeneinsatz.

Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin verkündete Suspendierung des Abkommens sei „ein schwerer Fehler“, sagte Biden am Rande seines Besuches in Polen dem US-Fernsehsender ABC News. „Aber ich lese da nicht heraus, dass er darüber nachdenkt, von Atomwaffen Gebrauch zu machen oder Ähnliches.“

Ankündigung später etwas relativiert

Putin hatte am Dienstag in einer Rede zur Lage der Nation gesagt, Russland suspendiere seine Beteiligung am New-START-Vertrag. Das Außenministerium in Moskau relativierte die Aussage allerdings später und erklärte, das Land werde sich während der bis 2026 dauernden Laufzeit des Vertrags weiterhin „strikt an die quantitativen Begrenzungen für strategische Offensivwaffen halten“.

Der Vertrag ist der letzte verbliebene Atomwaffenkontrollvertrag zwischen Russland und den USA. In dem Vertrag verpflichten sich Washington und Moskau dazu, ihre atomaren Sprengköpfe jeweils auf maximal 1.550 zu verringern sowie ihre Trägerraketen und schweren Bomber auf maximal 800 zu begrenzen.