Demnach wurden in den nördlichen US-Staaten Montana, Wyoming, North und South Dakota am Mittwoch Temperaturen bis zu minus 22 Grad Celsius gemessen. Im Süden kletterte das Thermometer dagegen auf bis zu 30 Grad, weswegen etwa beim NWS nun auch von „rekordverdächtiger Wärme“ und „extremer Kälte“ gleichzeitig die Rede ist.
Für die von Schneestürmen betroffenen Gebiete gibt es weiterhin keine Entwarnung. Vielmehr verbreite sich laut NWS etwa über die nördlichen High Plains und den oberen Mittleren Westen auch weiterhin „extrem kalte Luft“. Im Südwesten gibt es im Gegensatz dazu ungewöhnlich hohe Temperaturen. Weitere bisherige Februar-Höchstwerte könnten überboten werden, so der NWS. Laut CNN war das bei rund 30 Messstationen bereits am Mittwoch der Fall.

Extremwetter
Zwar lassen sich einzelne Extremereignisse nicht direkt auf eine bestimmte Ursache zurückführen, klar ist laut Weltklimarat aber: Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Stürme und Hitze häufiger und intensiver. Das heißt: Niederschläge und Stürme werden stärker, Hitzewellen heißer und Dürren trockener.
850.000 Haushalte ohne Strom
Wegen des Wintersturms gilt CNN-Angaben zufolge am Donnerstag für mehr als 60 Millionen Menschen von Kalifornien bis zum Nordosten der USA weiter eine Winterwetterwarnung.
Rund 850.000 Haushalte und Unternehmen seien den Angaben zufolge von Stromausfällen betroffen. Gefrierender Regen und Eis beschädigte vor allem im US-Bundesstaat Michigan etliche Stromleitungen. Die US-Trackingsite PowerOutage listete am Donnerstag allein dort mehr als 600.000 von Stromausfällen betroffene Haushalte.
Aufgrund von starken Schneestürmen und schlechter Sicht waren auch mehrere Hauptverkehrsstraßen gesperrt worden. Dazu kamen 1.700 gestrichene Flüge, so CNN, dessen Angaben zufolge es am Mittwoch in insgesamt 29 US-Bundesstaaten eine Wetterwarnung gegeben habe. Und auch für Donnerstag warnte der NWS im Norden und Nordosten der USA vor heftigen Schneefällen, starkem Wind und sich ansammelndem Eis.

„Wildes Wetter in den USA“
An der Westküste hatte sich die Kaltfront bereits in den vergangenen Tagen mit stark fallenden Temperaturen und stürmischen Winden bemerkbar gemacht. Laut CNN warfen heftige Böen in Kalifornien Bäume und Strommasten um. Zum Ende der Woche sei in den Bergen der Sierra Nevada und auch in tiefer gelegenen Gebieten nahe der Pazifikküste mit starkem Schneefall zu rechnen, warnte der Wetterdienst.
Ungewöhnlich heftige Winterstürme sind über Teile der USA gezogen und haben an vielen Orten das öffentliche Leben nahezu zum Erliegen gebracht.
„Die volle Wucht des Sturms wird am Freitag einsetzen, wenn in den Bergen Schneestürme erwartet werden und in tiefer gelegenen Gebieten Sturzfluten möglich sind“, prognostiziert der US-Sender ABC7. In tieferen Lagen sei demnach auch mit starken Regenfällen zu rechnen, im Süden von Kalifornien seien etwa Überschwemmungen befürchtet.
In einigen Teilen der USA war „der Winter in diesem Jahr so gut wie nicht existent“, berichtet schließlich der Kabelsender Spectrum News1 mit Verweis auf den US-Bundesstaat Kentucky und den dort erwarteten wärmsten Februar seit Beginn der Aufzeichnungen. Landesweit gebe es laut NWS derzeit jedenfalls „fast jede Art von Wetter“ – oder wie der Lokalableger des US-Wetterdienstes in Cleveland (US-Bundesstaat Ohio) es auf Twitter zusammenfasst: Es herrscht „wildes Wetter in den USA“.