Kämpfer aus Syrien in Berlin zu lebenslanger Haft verurteilt

Das Berliner Kammergericht hat heute einen 55-jährigen Kämpfer einer Miliz im syrischen Bürgerkrieg zu lebenslanger Haft verurteilt. Der staatenlose Moafak D. wurde eines besonders schweren Kriegsverbrechens, des vierfachen Mordes und des versuchten Mordes in zwei Fällen schuldig gesprochen.

Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Haftentlassung weitestgehend ausschließt.

Der Strafsenat sah es als erwiesen an, dass D. als Kämpfer einer regierungstreuen Miliz am 23. März 2014 in Syriens Hauptstadt Damaskus aus einer Panzerabwehrwaffe eine Granate in eine Menge von Menschen, die auf Lebensmittel warteten, gefeuert hatte.

Dabei wurden vier Menschen getötet und zwei weitere schwer verletzt. Dem Urteil zufolge spricht vieles dafür, dass es „deutlich mehr“ Tote und Verletzte gab, was aber nicht sicher festgestellt werden konnte. Der staatenlose Mann war Anfang August 2022 in Berlin gefasst worden und sitzt seither in Untersuchungshaft.