Zwei pakistanische Brüder aus Guantanamo entlassen

Zwei Brüder aus Pakistan sind aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo in Kuba entlassen worden. Abdul und Mohammed Rabbani seien entlassen und in ihre Heimat zurückgebracht worden, teilte das Pentagon heute in Washington mit. Beide Brüder waren 2002 in Pakistan festgenommen und 2004 nach Guantanamo gebracht worden.

Der 1967 geborene Abdul Rabbani galt als einer der ältesten Insassen des umstrittenen Gefängnisses auf einem US-Militärstützpunkt in Kuba. US-Behörden hatten ihm vorgeworfen, für den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September, Chalid Scheich Mohammed, gearbeitet und einen Unterschlupf für das Terrornetzwerk al-Kaida in Karachi in Pakistan betrieben zu haben. Eine Beurteilung ergab jedoch, dass er keinen „spezifischen Einblick in die operativen Pläne von al-Kaida“ gehabt haben soll.

Der 1969 geborene Mohammed wird beschuldigt, seinen älteren Bruder für extremistische Kreise rekrutiert zu haben. Er soll zudem Reisen und finanzielle Mittel für Chalid Scheich Mohammed sowie Abd al-Rahim al-Naschiri organisiert haben. Der ebenfalls in Guantanamo inhaftierte Naschiri gilt als Drahtzieher des Anschlags auf den US-Lenkwaffenzerstörer „USS Cole“ im Jahr 2000 mit 17 Toten.

Noch 32 Insassen

Nach der Freilassung der Brüder befinden sich noch 32 Insassen in dem Gefangenenlager. Die US-Regierung hatte Guantanamo nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York und Washington mit fast 3.000 Todesopfern eingerichtet. Experten der UNO hatten 2022 die Schließung des Lagers gefordert und erklärt, dort habe es „fortgesetzte Menschenrechtsverletzungen“ gegeben.