Syrien/Türkei: Dutzende Nachbeben binnen Stunden

Die Erdbebenregion an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien kommt nicht zur Ruhe. Heute traf ein Beben der Stärke 5,2 die zentralanatolische Provinz Nigde in der Türkei, wie die Erdbebenwarte Kandilli mitteilte. Das Epizentrum sei im Bezirk Bor gelegen. Kurz zuvor hatte es nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde AFAD mehrere Beben der Stärke vier gegeben. Angaben zu Opfern und Schäden gab es zunächst nicht.

Von syrischen Stellen wurden innerhalb von 24 Stunden insgesamt mehr als 60 Nachbeben erfasst, wie das Erdbebenzentrum des Landes mitteilte. Im benachbarten Irak seien zwei Beben gemeldet worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur INA. Der Nachrichtenseite Rudaw zufolge hatten sie eine Stärke von 4,3 und 4,0. Berichte über Opfer oder Schäden gab es auch hier zunächst nicht.

Seit dem schweren Beben am 6. Februar hatten zwei Beben der Stärke 7,7 und 7,6 die Südosttürkei und den Nordwesten Syriens erschüttert. Darauf folgten nach türkischen Angaben mehr als 9.000 Nachbeben.

184 Festgenommene

In der Türkei wurden mindestens 184 Menschen unter Verdacht des fahrlässigen Handels in Bezug auf eingestürzte Gebäude festgenommen. Das teilte Justizminister Bekir Bozdag mit. Etliche Gebäude in der betroffenen Region waren nicht erdbebensicher gebaut worden. Kritik war laut geworden, die Einhaltung geltender Baustandards sei oft nicht kontrolliert worden.

Zu den Festgenommenen zählen Bauunternehmer. Auch der Bürgermeister des Bezirks Nurdagi in der Provinz Gaziantep, Ökkes Kavak, sei inhaftiert, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.