Die österreichische Schauspielerin Thea Ehre hat einen Silbernen Bären gewonnen. Die Berlinale zeichnete sie heute Abend für die beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle aus. Ehre spielt in Christoph Hochhäuslers Krimi „Bis ans Ende der Nacht“ eine Transfrau, die gemeinsam mit einem Polizisten verdeckt im Drogenmilieu ermitteln soll.
Goldener Bär für „Sur l’Adamant“
Den Goldenen Bären und damit den Hauptpreis gewann der Dokumentarfilm „Sur l’Adamant“ von Nicolas Philibert. Der Film setzte sich gegen 18 Wettbewerbsfilme durch. Hoffnungen auf den Goldenen Bären hatte sich auch eine österreichische Koproduktion gemacht, und zwar Margarethe von Trottas Filmessay „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“.
Im Siegerfilm geht es um eine auf der Seine in Paris schwimmende Tagesklinik, in der Menschen mit psychischen Problemen geholfen wird.
„Sur l’Adamant“ sei ein „meisterhaft gestalteter Film“, erklärte die Berlinale-Jury. Der Film äußere Gedanken und Gefühle „auf einer sehr tief gehenden Ebene“.
Regiepreis der Berlinale an Philippe Garrel
Der französische Filmemacher Philippe Garrel gewann den Silbernen Bären der Berlinale für die beste Regie. Ausgezeichnet wurde er in Berlin für seinen Film „Le grand chariot“ (Dt.: „Der große Wagen“). Der Film erzählt die Geschichte einer Puppenspielerfamilie. Nach dem Tod des Vaters sind die erwachsenen Kinder mit der Frage konfrontiert, ob und in welcher Form sie die Tradition fortsetzen wollen.
„Roter Himmel“ gewinnt Großen Preis der Jury
Das Drama „Roter Himmel“ von Regisseur Christian Petzold ist bei der Berlinale mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet worden. Die Entscheidung wurde heute Abend in Berlin bekanntgegeben. Petzolds Film erzählt von vier jungen Menschen, die ihren Sommer an der Ostsee verbringen und dort von Waldbränden bedroht werden. Der 62-Jährige hat auch Filme wie „Undine“, „Transit“ und „Barbara“ gedreht.
Schauspielpreis an Sofia Otero
Die Nachwuchsschauspielerin Sofia Otero gewann ebenfalls einen Silbernen Bären. Die Jury zeichnete sie für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle aus. Im Film „20.000 especies de abejas“ („20.000 Species of Bees“) spielt sie ein achtjähriges Kind, das auf der Suche nach seiner geschlechtlichen Identität ist. Auf der Bühne bedankte sie sich unter Tränen beim Filmteam und bei ihrer Familie.
