US-Kartellwächter müssen VR-Zukauf von Meta billigen

US-Wettbewerbshüter haben ihren Widerstand gegen den Versuch des Facebook-Konzerns Meta aufgegeben, seine starke Position im Geschäft mit virtueller Realität (VR) durch einen Zukauf auszubauen. Nach einer Niederlage vor Gericht zogen sie ihre Einwände gegen die Übernahme der Firma hinter einer VR-Fitness-App zurück, wie aus einem am Wochenende veröffentlichten Dokument hervorgeht.

Bei VR können Nutzer und Nutzerinnen mit Spezialbrillen in digitale Welten eintauchen. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg setzte früh auf das Geschäft mit dem Kauf des VR-Brillen-Pioniers Oculus im Jahr 2014. Der Konzern ist nun ein führender Akteur auf dem Markt mit Brillen und einer Plattform für VR-Inhalte.

Zuckerberg gab zudem das Ziel aus, virtuelle Welten – das „Metaverse“ – als Computerplattform zu etablieren. Damit hat auch die Änderung des Konzernnamens von Facebook zu Meta zu tun.

Richter können FTC-Argumenten nicht folgen

Die Firma Within Unlimited, die Meta kaufen will, steht hinter einer VR-Fitness-App mit dem Namen Supernatural. Die Wettbewerbsbehörde FTC argumentierte, Meta mit seinem „VR-Imperium“ wolle diesen Markt durch den Zukauf besetzen, statt mit einem eigenen Angebot um ihn zu konkurrieren.

Ein Richter schmetterte jedoch die Forderung ab, den Deal mit einer einstweiligen Verfügung zu blockieren. Es sei unter anderem nicht erwiesen, dass Meta auf eigene Faust in den Markt eingestiegen wäre, erklärte er. Die FTC verzichtete bereits darauf, gegen die Entscheidung in Berufung zu gehen.

Die FTC fährt unter der von Präsident Joe Biden ernannten Chefin Lina Khan einen härteren Kurs gegenüber den großen Tech-Konzernen, die in den USA lange von einer eher laschen Wettbewerbsaufsicht profitiert hatten. Unter anderem versuchte sie gerade, die Übernahme des Spielekonzerns Activision Blizzard durch Microsoft mit einer Klage zu verhindern.