RBI erklärt hohen Anteil am Russland-Zahlungsverkehr

Die russische Raiffeisen-Tochter wickelt dem Volumen nach derzeit etwa 25 Prozent von Überweisungen in Euro nach Russland sowie 30 Prozent des Zahlungsverkehrs im SWIFT-System in US-Dollar und Euro aus Russland ab.

Das erklärte heute eine Sprecherin der Raiffeisen Bank International (RBI). Die „Financial Times“ hatte gestern mit Verweis auf einen anonymen Raiffeisen-Manager von einem 40- bis 50-prozentigen Anteil am gesamten Zahlungsverkehr mit Russland geschrieben.

Viele russische Banken von SWIFT ausgeschlossen

Vor dem 24. Februar 2022 habe der Anteil von Raiffeisen an Überweisungen nach Russland etwa acht Prozent ausgemacht, berichtete die Sprecherin. Die wichtigere Rolle von Raiffeisen im internationalen Zahlungsverkehr erkläre sich dadurch, dass zahlreiche russische Banken aus dem SWIFT-System ausgeschlossen worden seien und daher der Marktanteil westlicher Banken deutlich gestiegen sei.

Anteil an Gesamttransaktionen „um ein Vielfaches niedriger“

„Der Anteil der RBI an den gesamten russischen Auslandszahlungstransaktionen ist um ein Vielfaches niedriger als 30 Prozent, da Russland einen wesentlichen Teil seines Auslandszahlungsverkehrs nicht mehr in US-Dollar oder Euro abwickelt“, betonte die Sprecherin.

Höhere Hürden für Private

Zumindest für Privatkundinnen und -kunden der russischen Raiffeisen-Tochter aus dem Mittelstand werden Überweisungen in das Ausland dennoch immer schwieriger. Heute verkündete die Bank in Moskau, dass ab dem 6. März nur noch Summen von mehr als 10.000 Euro oder Dollar in das Ausland überwiesen werden können. Zuletzt war dieses Limit im Dezember 2022 von 3.000 auf 5.000 Euro angehoben worden.

„Diese Maßnahme ist notwendig, um zu vermeiden, dass die von den Korrespondenzbanken festgelegten Obergrenzen für die Anzahl solcher Zahlungen überschritten werden, da die Korrespondenzbanken immer höhere Anforderungen an die Prüfung und Abwicklung von Zahlungen stellen“, erläuterte die RBI-Sprecherin. In vielen Fällen fungiert freilich ausgerechnet die Mutterbank RBI in Wien als Korrespondenzbank für diese Überweisungen aus Russland.