Macron will Militärpräsenz in Afrika „deutlich reduzieren“

Ein halbes Jahr nach dem unfreiwilligen Abzug der französischen Soldaten aus Mali hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gestern die „sichtbare Verringerung der Präsenz“ französischer Soldaten auf dem afrikanischen Kontinent angekündigt. Das sei jedoch weder ein Rückzug noch ein Ende der Einsätze, fügte er hinzu. Die französischen Stützpunkte in Afrika sollten „afrikanisiert“ werden, sagte Macron.

Französischer Präsident Emmanuel Macron
Reuters/Stefano Rellandini

„Dort, wo Hunderte oder Tausende französische Soldaten stationiert sind, wird die Zahl unserer Soldaten reduziert. Zugleich wird die Zahl der afrikanischen Partner vergrößert“, erklärte er. Die französischen Militärstützpunkte würden nicht geschlossen, sondern in Akademien oder gemeinschaftliche Stützpunkte umgewandelt.

Truppen auch aus Burkina Faso abgezogen

Die Zahl der französischen Soldaten in der Region ist zuletzt von 5.000 auf 3.000 gesunken. Im vergangenen Sommer hatte die Militärjunta in Mali den Abzug der französischen Soldaten durchgesetzt, die dort dschihadistische Milizen bekämpften.

Ein Teil der französischen Soldaten wurde ins benachbarte Niger verlagert. Vergangene Woche zog Frankreich auf Wunsch der dortigen Militärjunta auch 400 Spezialkräfte aus Burkina Faso ab.

Morgen bricht Macron zu einer mehrtägigen Reise nach Gabun, Angola, in die Demokratische Republik Kongo und Kongo-Brazzaville auf. In Libreville nimmt Macron am One Forest Summit für den Erhalt der Wälder im Kongo-Becken teil.