Energieagentur IEA warnt vor neuen Erdgashöchstpreisen

Vor möglichen neuen Rekordpreisen für Erdgas hat die Internationale Energieagentur (IEA) gewarnt. Obwohl die Preise in den vergangenen Monaten gesunken sind, könnte sich das im laufenden Jahr bei einer anziehenden Nachfrage in Asien und insbesondere China ändern, teilte die IEA in ihrem heute in Paris veröffentlichten Gasmarktbericht mit. Als weltgrößter Erdgasimporteur habe China seine CoV-Beschränkungen im Dezember aufgehoben, die die Inlandsnachfrage im vergangenen Jahr gedämpft hatten.

In einem optimistischen Szenario könnte das erneute Nachfragewachstum nach verflüssigtem Erdgas (LNG) in China bis zu 35 Prozent betragen, teilte die IEA mit. Das würde einen harten Wettbewerb auf den internationalen Märkten auslösen und könnte dazu führen, dass die Gaspreise wieder das unhaltbare Niveau des letzten Sommers erreichten, was insbesondere für die europäischen Abnehmer ein Problem darstellt.

„Das vergangene Jahr war für die globalen Gasmärkte außergewöhnlich. Die Preise kehren auf ein erträgliches Niveau zurück, vor allem in Europa, wo ein milder Winter und ein Nachfragerückgang zur Abkühlung der Märkte beigetragen haben“, sagte der IEA-Direktor für Energiemärkte und -sicherheit, Keisuke Sadamori. „China ist die große Unbekannte im Jahr 2023.“