Stellenabbau bei „Bild“ und „Welt“

Der deutsche Medienkonzern Axel Springer streicht bei seinen Marken „Bild“ und „Welt“ Stellen. „In den Bereichen Produktion, Layout, Korrektur und Administration wird es deutliche Reduzierungen von Arbeitsplätzen geben“, teilte der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner heute in einem Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitrbeiter mit, das der dpa vorlag.

Der Springer-Chef erläuterte: „Wir werden gleichzeitig Arbeitsplätze aufbauen und abbauen. Dafür wird es ein Freiwilligenprogramm geben.“ Und: „Betriebsbedingte Kündigungen versuchen wir zu vermeiden.“ Konkrete Zahlen wurden nicht genannt.

Zum deutschen Mediengeschäft des Konzerns mit Sitz in Berlin hieß es weiter: „Um auch künftig wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben, muss sich unser Ergebnis im deutschen Mediengeschäft in den nächsten drei Jahren um rund 100 Millionen Euro verbessern. Durch Umsatzsteigerungen, aber auch durch Kostenreduzierungen.“

Zu den künftigen Schwerpunkten bei den Marken betonte Döpfner: „Reichweite ist bei ‚Bild‘ die oberste Priorität. Bei ‚Welt‘ sind es gut bezahlte und haltbare digitale Abos.“

Der Konzern beschäftigt weltweit aktuell rund 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dazu zählen 3.400 Journalisten, davon ein immer größerer Teil in den USA.

Langsamer Abschied vom Zeitungsgeschäft

Springer übertraf 2022 trotz Inflation, Energiekrise und des Krieges in der Ukraine seine Wirtschaftsziele. Döpfner sagte in einem dpa-Interview: „Wir hatten nach 2021 zum zweiten Mal in Folge zweistelliges organisches Umsatzwachstum.“ Das habe das Unternehmen seit vier Jahrzehnten nicht gehabt. Der Umsatz lag bei rund 3,9 Milliarden Euro, unter dem Strich steht rund eine Dreiviertelmilliarde Gewinn.

85 Prozent des Umsatzes und mehr als 95 Prozent des Gewinns kommen bereits aus dem Digitalgeschäft. Der Konzern will sich perspektivisch vom gedruckten Zeitungsgeschäft verabschieden und ein reines Digitalunternehmen werden.