Spitzenkoch Guy Savoy verlor dritten Michelin-Stern

Einer der berühmtesten französischen Spitzenköche, Guy Savoy, hat seinen dritten Stern verloren. Die Entscheidung sei nach „zahlreichen Besuchen unserer Inspektorinnen und Inspektoren über das Jahr hinweg“ gefallen, sagte Gwendal Poullennec, Chef des Michelin-Restaurantführers, gestern Abend. Savoy war nicht nur seit 2002 ununterbrochen mit drei Sternen ausgezeichnet gewesen, sondern auch sechsmal in Folge von „La Liste“ zum besten Koch der Welt gekürt worden.

Spitzenkoch Guy Savoy
APA/AFP/Joel Saget

„Bisher hatte ich nur die besten Momente in meiner Laufbahn. (…) Wir haben in diesem Jahr das Spiel verloren, aber im nächsten Jahr gewinnen wir wieder“, sagte Savoy. Neben dem Restaurant Guy Savoy am Pariser Seine-Ufer verlor auch das Restaurant von Christopher Coutanceau in La Rochelle seinen dritten Stern. Es ist das erste Mal seit 2020, dass Michelin Dreisternrestaurants degradiert hat.

Der Gründer von „La Liste“ zeigte sich überrascht. „Weder Kommentare der Gäste noch Restaurantkritiken haben darauf hingewiesen, dass die Qualität des Restaurants Guy Savoy sich verschlechtert habe“, sagte Philippe Faure.

Viele Verluste im neuen Führer

In der Welt der Spitzengastronomie ist das ein Donnerschlag. Vor zwei Jahrzehnten hatte der Dreisternkoch Bernard Loiseau Suizid begangen, als es Gerüchte gab, dass er seinen dritten Stern hätte verlieren können. Der Spitzenkoch Marc Veyrat hatte 2019 vergeblich vor Gericht verlangt, die Gründe für die Aberkennung seines dritten Sterns zu erfahren.

Michelin stellt in der kommenden Woche in Straßburg seine neue Ausgabe des Restaurantführers vor. Gleich 20 Köchinnen und Köche, die in der vergangenen Ausgabe noch einen Stern hatten, werden ihn dieses Jahr verlieren. Die Bewertung im Michelin-Führer stützt sich auf Inkognitobesuche seiner Inspektoren.