Frankreich trifft Maßnahmen wegen Wassermangels

Frankreich trifft angesichts anhaltender Trockenheit Sofortmaßnahmen, um sich für einen erneuten Dürresommer zu rüsten. „Die Abwesenheit von Regen seit inzwischen über 30 Tagen in Frankreich ist eine große Bedrohung für unsere Wasserreserven in diesem Sommer“, sagte Regierungssprecher Olivier Veran heute nach der Kabinettssitzung in Paris.

„Da jede Sekunde zählt, hat die Regierung die Präfekten aufgerufen, ab sofort außerordentliche Maßnahmen zu ergreifen zur abgestuften und vorübergehenden Einschränkung oder zum Verbot der nicht vorrangigen Wassernutzung für Privathaushalte und Firmen.“

In einigen Regionen bereits Einschränkungen

In den Departements Pyrenees-Orientales, Var, Isere, Ain, Bouches-du-Rhone und Savoie wurden schon Einschränkungen getroffen, wie die Zeitung „Liberation“ heute berichtete. Das Bewässern von Gärten und Sportstadien, das Auffüllen von Swimmingpools und das Autowaschen wurde verboten – eine für die Zeit des Jahres bisher nie da gewesene Beschränkung. Keine Restriktionen gab es bisher indes in den an Deutschland angrenzenden Regionen.

Im südfranzösischen Departement Var hat die Gemeinde Callian bereits für die kommenden fünf Jahre den Bau neuer Swimmingpools wegen des Wassermangels verboten. Rund 1.000 Pools gebe es bereits in der Gemeinde, sagte Bürgermeister Francois Cavallier. „Diese Lebensweise beruht auf Überfluss und unerschöpflichem Wasser.“

Italien: Sonderkommissar und Kampagne

Auch Italien richtet Maßnahmen wegen der Trockenheit ein. Die Regierung von Giorgia Meloni will unter anderem einen Sonderkommissar mit weitreichenden Befugnissen ernennen, wie nach einem Treffen der Regierungschefin mit Ministern ihres Kabinetts bekanntgegeben wurde.

Melonis Regierung plant zudem eine Kampagne, um die Italienerinnen und Italiener dafür zu sensibilisieren, Wasser zu sparen. Darüber hinaus soll es einen außerordentlichen Plan geben, mit dem Rom und die Regionen gemeinsam die zu erwartende Krise stemmen wollen.