Verhärtete Fronten nach Gespräch Serbien – Kosovo

Nach Gesprächen zwischen Spitzenpolitikerinnen und -politikern des Kosovo und Serbiens über eine Normalisierung der Beziehungen scheinen die Fronten zwischen den beiden EU-Aspiranten verhärtet. Der kosovarische Regierungschef Albin Kurti warf dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic gestern auf Twitter Wortbruch vor.

Vucic hatte sich zuvor gegen die Umsetzung einzelner Punkte eines von der EU entworfenen Friedensplans für die beiden Staaten ausgesprochen. Die EU hatte beide Politiker zu Gesprächen nach Brüssel eingeladen. Doch trotz Bekundungen, eine Einigung sei in greifbarer Nähe, endete das Treffen am Montag in einem Patt. Beide Seiten gaben sich dafür gegenseitig die Schuld und verwiesen auf zahlreiche ungeklärte Probleme, die ein Abkommen verhindern würden.

In einem Fernsehinterview sagte Vucic: „Solange ich Präsident bin, werde ich keine formelle oder informelle Anerkennung des Kosovo unterschreiben oder akzeptieren.“ Das gelte auch für die Aufnahme des Kosovo in die Vereinten Nationen.

Kurti erklärte daraufhin, die Blockade eines UNO-Beitritts für sein Land durch Serbien sei ein klarer Verstoß gegen den EU-Friedensplan. „Die Normalisierung der Beziehungen ist nur möglich, wenn beide Seiten in gutem Glauben verhandeln“, so Kurti.