Vor einer mit Spannung erwarteten Gerichtsentscheidung über ein mögliches landesweites Verbot von Abtreibungspillen in den USA hat das Weiße Haus vor einem solchen Schritt gewarnt.
„Dieser Schritt wäre verheerend für Frauen“, sagte gestern die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre. Die US-Regierung arbeite gerade daran, „auf jeden möglichen Ausgang vorbereitet zu sein“.
Jean-Pierre äußerte sich mit Blick auf eine im November von Abtreibungsgegnern im Bundesstaat Texas eingereichte Klage. Sie argumentieren, dass diese „gefährliche“ Pille gar nicht von der US-Arzneimittelbehörde FDA hätte genehmigt werden dürfen. Deshalb müsse diese Genehmigung zurückgezogen werden. Die FDA hat vor Gericht eine Abweisung der Klage gefordert.
Seit 2000 auf dem Markt
Der zuständige Richter war vom früheren republikanischen Präsidenten Donald Trump ernannt worden. Er hatte beiden Seiten bis zum 24. Februar Zeit gegeben, ihre Positionen zu erläutern – das Urteil könnte nun also jederzeit fallen.
Die Abtreibungspille, eine Kombination aus dem Medikament Misoprostol und dem synthetischen Steroid Mifepriston, wurde im Jahr 2000 auf dem US-Markt eingeführt. Schätzungen zufolge werden rund 54 Prozent der Abtreibungen in den USA mit der Pille vorgenommen.