Indien ruft bei G-20-Treffen zu Geschlossenheit auf

Der indische Premierminister Narendra Modi hat die Außenminister und Außenministerinnen der G-20-Gruppe angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zu Geschlossenheit aufgerufen.

Man solle sich nicht auf Angelegenheiten konzentrieren, die man zusammen nicht lösen könne – sondern auf solche, die man lösen könne, sagte Modi zu Beginn des Außenministertreffens heute in der Hauptstadt Neu-Delhi. Scharfe Kritik an Russland übte dagegen die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock.

Die Minister und Ministerinnen sollten sich etwa um Herausforderungen wie Wachstum, Entwicklung, Katastrophenresilienz, finanzielle Stabilität, grenzüberschreitende Kriminalität sowie Lebensmittel- und Energiesicherheit kümmern, schlug Modi in seiner Videoansprache vor.

Solche Themen betreffen auch besonders den Globalen Süden, um den sich Indien bei seiner G-20-Präsidentschaft dieses Jahr kümmern möchte. Modi sprach aber auch „geopolitische Spannungen“ an, bei denen die Anwesenden verschiedene Ansichten hätten.

Der Krieg in der Ukraine war auch eines der Hauptthemen. Baerbock warf Russland vor, mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine auch die Arbeit der G-20 lahmzulegen. An den russischen Außenminister Sergej Lawrow gewandt sagte Baerbock nach Angaben aus Delegationskreisen: „Stoppen Sie diesen Krieg! Stoppen Sie die Verletzung unserer internationalen Ordnung! Stoppen Sie die Bombardierung ukrainischer Städte und Zivilisten!“